Seelsorge

Wie einfach ist es in unserer Gemeinde, Hilfe zu finden, wenn die Seele schmerzt? Wer in tiefen und guten Beziehungen lebt, ist vielleicht schon lange im Gespräch und erlebt Ermutigung und Hilfe. Ein anderer kann sich nicht vorstellen, dass irgendjemand ein offenes Ohr für fremde Probleme haben sollte und frisst seinen Schmerz weiter in sich hinein. Das soll nicht so bleiben.

Seelsorge und Beziehung

Jesus ist der eigentliche „Hirte der Seelen“ (1Petr 2,25), der heilen und wiederherstellen kann. Darum wird christliche Seelsorge immer das Ziel vor Augen haben, dass die Beziehung mit Gott gestärkt oder neu geknüpft wird. Das bedeutet aber auch, dass Seelsorge ein ganz natürlicher Teil des Gemeindelebens ist. Denn das Gemeindeleben dient genau diesem Ziel: die Beziehung mit Gott zu stärken. Heilung und Wiederherstellung geschieht, indem  Gott in eine Situation spricht und das menschliche Herz verändert. Vielleicht durch eine Predigt. Oder das Bibellesen in einer Kleingruppe. Vielleicht ist es einfach ein Gedanke aus einem Gespräch übers Leben mit anderen Christen. Oder das Gebet füreinander, weil jemand ein Anliegen geteilt hat. Wer sich auf Beziehungen mit anderen Christen einlässt, erlebt, wie Gott für die „Seele sorgt“. Es kostet Offenheit und Mut, aber es lohnt sich.

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Nicht immer sind die Beziehungen so tragend. Vielleicht lebt jemand schon länger zurückgezogen und frisst seine Schmerzen in sich hinein. Dann ist es höchste Zeit, bewusst Hilfe zu suchen. In unserer Gemeinde gibt es Frauen und Männer, die sich gern Zeit nehmen für ein Gespräch und damit bewusst anderen dienen wollen. Sie verstehen sich nicht als professionelle Fachberater, obwohl sie Seelsorge-Kurse besucht haben. Auf der Kontaktliste findet sich vielleicht eine Person, zu der man bereits Vertrauen hat und den ersten Schritt wagt: anzurufen und ein Treffen zu vereinbaren…

Seelsorge und christliche Fachstellen

Es gibt menschliche Probleme, die nur mit grosser Weisheit gelöst werden können. Vielleicht geht es um eine lebensbestimmende und bedrohliche Sucht (Anorexie, Bulimie, Drogen, Alkohol, Pornografie) um Burnout, einen Lebensbruch (Scheidung, Unfall, Krankheit, Verlust einer nahestehenden Person) oder einen Beziehungskonflikt? Dann sind vielleicht mehr Zeit und Beratung erforderlich, als in unserer Gemeinde möglich ist. Für diesen Fall stehen wir in Kontakt mit einer Reihe von christlichen Beratungszentren in unserer Nähe. Alle BeraterInnen sind Christen und stimmen mit der Aussage überein, dass letztlich Gott die Seele versorgt. Diese Beratungen sind kostenpflichtig. In einem meist kostenlosen Erstgespräch werden aber Möglichkeiten gesucht, dass niemand aus finanziellen Gründen auf dieses Angebot verzichten muss.

Samuel Rath

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