„Fall Gross“: Mit der Zeitung gebetet

Hat Jesus je etwas kaputt gemacht? – Nur in einer Hinsicht beschreiben das die Texte im Neuen Testament: Jesus zerstört, was Menschen zerstört.

sar. Der letzte Gebetsabend nahm die aktuelle Diskussion um den geplanten Ausbau des Erotiksalons in Gross auf. Im Zentrum stand dabei aber nicht die Entrüstung, obwohl eine grosse Betroffenheit spürbar war. Ausgangs- und Zielpunkt der zahlreichen persönlich formulierten Gebete war Jesus, der sich gegen die Zerstörung der Person wendet und sie wiederherstellen will. Gott hat die Sexualität geschaffen. Er hat sie als intimste Begegnung für zwei Liebende bestimmt. Und diese Liebe in den Garten der Ehe gepflanzt, damit sie dort dauerhaft wachsen und reifen kann. Generationen sollen dort ihren Ausgangspunkt haben und blühen. Für eine solche Sexualität zu sein, wie Gott sie gedacht hat, bedeutet umgekehrt, nicht gleichgültig zusehen, wenn sie hemmungslos zerstört wird.

Die letzte Grossauflage des Einsiedler Anzeigers enthielt starken Tobak. Die grossen Pläne zum Ausbau eines Erotiksalons in Gross (SZ) haben inzwischen eine kleine Bürgerbewegung ausgelöst. Innert kurzer Zeit kamen zahlreiche Unterschriften zusammen. Die Baueingabe soll nicht ohne Widerspruch bleiben. Auf der anderen Seite kündet der Hintergrundartikel davon, wie selbstsicher und rechtlich hochgerüstet der Betreiber und Profiteur des Erotiketablissements den Einwänden entgegenblickt.
„Das wirksamste Mittel ist das Gebet und was aus dem Gebet herauswächst“, schreibt eine Mitarbeiterin der Christlichen Ostmission (COM) im Antwortmail  zurück. Ich hatte diese Organisation angeschrieben, um Tipps zu erhalten, wie man im konkreten Fall auf das Sexgewerbe reagieren könnte. Die  COM engagiert sich gegen Frauen- und Kinderhandel, der unzählige Frauen aus den ehemaligen Sowjetstaaten für den boomenden Sexkonsum im Westen einschleust. Und die Schweiz gehört zu den traurigen Spitzenkonsumenten.

Gott grösser in Gross

Im Vertrauen, dass die Kraft von Jesus auch in Gross grösser ist als die Macht von Geld, Sexgewerbe und Zerstörung, beteten viele ganz konkret für eine tiefgreifende Veränderung. Dass unsere Regierung und das Parlament mit Gesetzen den schamlosen Verkauf der menschlichen Würde verhindern, dass ausgebeutete Frauen frei werden und ein neues Leben beginnen können, dass dem Profit auf dem Rücken der Wehrlosen und Naiven ein Riegel vorgeschoben wird, dass Gesetzeslücken korrigiert werden.  Aber auch, dass das Positive von vielen weiter gestärkt wird: durch Ehen, die zusammenhalten und miteinander glücklich sind. Durch Kinder, deren Eltern den Unterschied von Sexkonsum und echter Intimität vorleben und ihnen erklären können. Durch die Möglichkeit von Umkehr und Wiederherstellung, wo Dinge schief liefen. Wo Männer Erfüllung im Bordell gesucht haben und damit zum Motor für Menschenhandel und mafiöse Strukturen werden. Nur wo Nachfrage ist, lohnt sich ein Angebot…

Ora et labora

Wie geht es weiter? Neben der Teilnahme mit Unterschriften, dem Thematisieren im eigenen Umfeld, dem Hin- statt Wegschauen braucht es weitere Schritte. Es braucht Juristen, die genau hinschauen können. Es braucht Politiker, die Gesetzesinitiativen in Gang bringen. Es braucht öffentliche Stimmen, die Zeichen setzen. Und es braucht solche, die in all dem weiter mit Gottes Kraft rechnen und beten. Bete und arbeite.

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