christsein@work: Ein Text für die Arbeitswelt gelesen…

Arbeit füllt einen Grossteil unserer Zeit. Das heisst aber nicht, dass "Christsein" dann auf "standby" geschaltet werden muss...

Zur Zeit beschäftigt uns an den Sonntagen das Thema „christsein@work“ – oder etwas deutscher: „…auch im Arbeitsalltag mit Gott leben“. Als Doppelpunkt nach einer Predigt habe ich mal einen Bibeltext in die Welt der Grossraumbüros, Baustellen und Haushaltsaufgaben übersetzt. Ziemlich frei und ganz persönlich weitergedacht und angewandt.

Dazu eine wichtige Packungsbeilage:

Dies ist kein Original-Bibeltext. Bei Fragen und Zweifeln lesen Sie bitte im Original hier nach. Risiken und Nebenwirkungen: Grundlegende positive Veränderungen im Berufsalltag sind – gerade als Auswirkung des Originaltextes – nicht ganz auszuschliessen.

Der Gottesdienst im Arbeits- und Berufsleben

Ich habe euch vor Augen geführt, liebe Mitarbeiter, wie groß Gottes Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch auch in eurem Berufsalltag – egal ob zuhause als Familienfrau oder -mann, oder in einem Betrieb, einem Büro oder einer Bank – Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst, und dazu fordere ich euch auf.

Richtet euch nicht länger einfach so nach den Maßstäben, die in der Arbeitswelt gelten, und nicht von Gott stammen. Lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut für euren Arbeitgeber, die Mitarbeiter, die Kunden und die Gesellschaft ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.

Und so beginnt der Gottesdienst im Arbeits- und Berufsleben

Die Liebe soll echt sein, nicht geheuchelt – egal ob es um den Chef geht, oder um den schlecht gelaunten Schreibtischnachbarn. Verabscheut das Böse, haltet euch unbeirrbar an das Gute. Auch wenn es Diskussionen und Umstände, vielleicht sogar Probleme mit sich bringt. Lasst im Umgang miteinander Herzlichkeit und Liebe zum Ausdruck kommen. Übertrefft euch gegenseitig darin, einander Achtung zu erweisen. Und wenn das andere nicht tun, beginne selbst damit.

Lasst in eurem Eifer nicht nach, sondern lasst das Feuer des Heiligen Geistes in euch immer stärker werden. Denkt daran, dass Gott euch zur Arbeit befähigt hat, und es zu seiner Berufung gehört. Ihr dient letztlich nicht irgendetwas belanglosem, sondern dem Herrn direkt, wenn ihr euch in der Arbeit fleissig und umsichtig einsetzt.

Freut euch über die Hoffnung, die ihr habt. Wenn Nöte kommen, haltet durch. Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen. Schliesst die Probleme der Arbeit doch einfach mit ein in eure Gebete. So könnt ihr wirklich zu jeder Zeit beten. Als ich das an die Philipper schrieb, meinte ich nicht, dass das ganze Leben in einem Kirchengebäude stattfindet. Natürlich nicht. Nein, allezeit beten meint, dass ihr auch bei der Arbeit mit Gottes Hilfe rechnen und darum bitten sollt.

Helft Gläubigen, die sich in einer Notlage befinden; lasst sie mit ihrer Not nicht allein. Macht es euch zur Aufgabe, gastfreundlich zu sein. Vielleicht ladet ihr in der Pause jemand freundlich ein, sich auf den freien Platz am Cafetisch zu setzen. Das ist schon der Beginn von Gastfreundschaft. Wenn dann später einmal eine Einladung zu dir nach Hause daraus wird, wer weiss?

Segnet die, die euch verfolgen; segnet sie, verflucht sie nicht. Und Grund zum Ärgern gibt es im Beruf nicht wenig.

Freut euch mit denen, die sich freuen; weint mit denen, die weinen.

Lasst euch im Umgang miteinander davon bestimmen, dass ihr ein gemeinsames Ziel habt. Und wenn die Arbeitskollegen ganz andere Ziele verfolgen, dann lass du dich trotzdem von den Zielen leiten, die Gott schenkt. Es geht nicht um Geld. Nicht um Karriere. Gott hat viel Grösseres mit dir vor. Du bist sowieso schon ein Königskind. Lass dich als Priester gebrauchen, der Erde und Himmel miteinander in Verbindung bringt.

Seid nicht überheblich, sondern sucht die Gemeinschaft mit denen, die unscheinbar und unbedeutend sind. Das bringt vielleicht nicht viele Punkte vor Menschen. Aber dort bist du als königlicher Priester oder Priesterin ganz nahe an deiner Berufung. Haltet euch nicht selbst für klug. Das reicht eh nicht. Gott ist die Quelle der Weisheit. Und er lässt von sich sagen: „Wem Weisheit fehlt, soll bitten. Gott gibt sie gern und ohne Zurückhaltung!“

Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Leider gibt es auch in der Arbeitswelt Mobbing, Intrigen, Falschbeschuldigungen, Betrug, Gemeinheiten, schlechte Launen. Bemüht euch um ein vorbildliches Verhalten gegenüber jedermann.

Wenn es möglich ist und soweit es an euch liegt, lebt mit allen Menschen in Frieden. Das heisst manchmal zu schweigen. Manchmal aber auch, das erste Wort zu wagen, auch wenn der andere sich eigentlich zuerst entschuldigen müsste…

Und wenn ihr persönlich angegriffen wurdet dann rächt euch nicht selbst, liebe Freunde, sondern überlasst die Angelegenheit dem Zorn Gottes. Denn es heißt in der Schrift: »Das Unrecht zu rächen ist meine Sache, sagt der Herr; ich werde Vergeltung üben.«

Mit diesem Wissen ist sogar folgendes möglich: »Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen, und wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken. Ein solches Verhalten wird ihn zutiefst beschämen.« Lass dich nicht von Sachzwängen und Gemeinheiten in der Arbeitswelt besiegen, sondern besiege Böses mit Gutem.

(Übertragen von Samuel Rath)

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