Ein enorm hohes Tempo bestimmt unser Leben zunehmend. Lohnt es sich noch, eine Bedienungsanleitung zu lesen wenn das Gerät morgen sowieso wieder veraltet ist? Auch Top-Themen, Meinungen und gesellschaftliche Veränderungen sind mehr als schnelllebig. Ständige Veränderungsbereitschaft und hohe Konzentration gehören zu den grundlegenden Fähigkeiten, um mithalten zu können. Nicht mehr alle meistern dieses Tempo. Und mitnichten nur die Schwächeren. Die Fakten sind ernüchternd. Die Zahl der Burnouts ist steigend. IV-Anträge wegen psychischen Problemen sind keine Ausnahme mehr. Manche können sich zwar einen zeitweisen Ausstieg aus der Mühle leisten. Die Mehrheit muss gute Miene zur Schussfahrt machen.
Ist die Zeit jetzt reif für einen alternativen Lebensstil? Was ist so erstrebenswert daran, Sklave einer (vielleicht sogar selbstgeschaffenen?) Maschinerie zu sein? Ist weniger mehr? Zum Beispiel gute und versöhnte Beziehungen statt ein 5-stelliges Einkommen? Oder Investitionen in Menschen statt in schnelllebige Anschaffungen? Weitsichtige Entscheidungen anstelle enttäuschender Hinterher-Einsichten? Schöne Träume jenseits der wirklichen Welt? Nur Kinogeschichten, die nach dem „Ende“ wieder vom hektischen Alltag verdrängt werden.
Tretmühlen und Hektik sind nicht nur moderne Erscheinungen. Sicher hat die Explosion der verfügbaren und oft sogar ungefragt aufgedrängten Informationen neue Herausforderungen geschaffen. Sicher war es früher leichter, sich einer einzigen Sache zu widmen, als das Handy noch nicht den Takt des Lebens bestimmte. Aber selbst zur Zeit der Antike sagte man schon „Ich kann leider nicht kommen. Ich muss gleich wieder weg, um eine wichtige Wertanlage zu besiegeln.“ Und aus dieser Zeit stammen auch die folgenden Sätze: „Kommt zu mir, wenn euch das Leben mühsam geworden und zu voll beladen ist. Kommt zu mir, ich kann euch Ruhe geben. Ich habe Gutes zu teilen und es geht mir dabei nicht um meine Macht, um Gewinn oder Ambitionen. Seid mit mir zusammen unterwegs, mitten im Leben. Schaut mir auf die Finger. Lernt von mir. Denn was ich euch zeige, ist anders. Ich werde nicht ein weiterer Unterdrücker für euch sein. So werdet ihr Ruhe für eure Seele finden. Eine Ruhe, die euch von innen her ruhig macht. Was ich euch zeige ist sanft und freiwillig. Und es ist nicht kompliziert und leistungsorientiert.“ In etwas älterer Sprache nachzulesen im Matthäusevangelium 11,28-30.
Interessiert, was Jesus mit dieser Einladung meinte? An drei Sonntagen erkunden wir den Weg zu einem alternativen Lebensstil.