sar. Mitte März berichtete der Einsiedler Anzeiger im Fall des geplanten Erotik-Clubs in Gross SZ, dass der Baueinsprache auch in zweiter Instanz vom Regierungsrat Recht gegeben wurde. Sollte das Verfahren nicht noch weiter gezogen werden, dann kann man durchaus vom Erfolg einer Bürgerinitiative reden. Mehr als 500 Anwohner- und Sympathisanten-Unterschriften verliehen der Baueinsprache ein spürbares und öffentliches Gewicht. Der „Fall Gross“ brachte aber auch Tatsachen ins gesellschaftliche Bewusstsein, die weiter beschäftigen sollten.
Wir haben zwei Zürcher Streetworker aus dem Kreis 4 zu einem besonderen Gottesdienst eingeladen. Sie vermitteln in einem 60 Min-Beitrag die hoffnungsvolle Perspektive, dass Ausbeutung und Missbrauch nicht die Endstation bedeuten und nicht als unveränderbar hingenommen werden müssen. Vor dem Hintergrund ihrer mobilen Seelsorgearbeit im Langstrassen-Milieu zeigen sie auf, wie oft hinter der Prostitution finanzielle Not, Sucht, Missbrauch und sogar Menschenhandel steckt.
Seelsorger im Rotlichtmileu
„Hinter Dorothée und Peter Widmer liegt bereits ein rasantes Leben: Missbrauch, Todesangst, Selbstzerstörung und Selbstmordgedanken – das alles ist ihnen nicht fremd. Sechs Jahre lang leben und arbeiten Widmers in Afrika. Sie sind für ein Hilfswerk tätig und kommen mit Strassenprostitution in Berührung – der Anfang für das, was sie heute in der Zürcher Langstrasse fortsetzen.
Nachts im Rotlichtmilieu herrscht ein Leben, das für viele unverständlich und weit weg ist. Nicht jedoch für das Ehepaar Widmer, denn hier ist ihr Arbeitsplatz. Sie kennen die Gefahren, reden mit Prostituierten und mit Zuhältern. Und Widmers merken, dass ihre Arbeit etwas in den Herzen dieser Menschen bewegt. Ihre eigene Lebensgeschichte ist unter anderem ein Grund, warum ihnen ihre Präsenz im Milieu so wichtig ist.“ (Quelle: ERF-Medien)
Ein Gottesdienst, der weiter bringt
Widmer’s zuzuhören ist eine Gelegenheit, Informationen aus erster Hand über eine verborgene Realität in unserer Gesellschaft zu erhalten. Aber nicht nur das. Sie reden nicht mit dem ausgestreckten Zeigefinger der Moralisten. Sie sind nah dran, machen ihre Begegnungen nicht davon abhängig, ob ihnen am Tisch ein Zuhälter, Freier oder eine Prostituierte gegenübersitzt. Was zählt, ist die reale Lebensgeschichte von Menschen, die sich oft nach Hoffnung sehnen. Und manch einer, der zum „Normalbürgertum“ gehört, sehnt sich vielleicht gleichermassen nach Veränderung – nur dass sein „Langstrassenmilieu“ vielleicht einschlägige Webseiten sind, die in ähnlichen Farben leuchten, aber doch einen schalen Geschmack hinterlassen und die Seele negativ verändern…
Herzliche Einladung zu diesem besonderen Gottesdienst, am 14. April 2013, 10.00 h im Zentrum Waldstatt. Einen Lageplan finden Sie übrigens unter dem Menüpunkt „Über uns“.
Flyer – Von der Kanzel ins Rotlichtmilieu