De chlii Usrüefer

Letzten Sonntag begeisterte das Musical „De chli Usrüefer“ die Gottesdienstbesucher der Freien Evangelischen Gemeinde. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt.Kinder des Krippenspiels

cor. Nicht nur kurz vor der Aufführung  wuselte es in den Räumlichkeiten der FEG Einsiedeln. Viele Wochen vorher waren die rund 25 Mitwirkenden jeden Sonntag damit beschäftigt gewesen, das Musical miteinander vorzubereiten. Einhellig betonte das Vorbereitungsteam, wie gut die gegenseitige Ergänzung und die Zusammenarbeit gewesen sei. Besonders herauszuheben sind zwei Tage, während denen man sich mit den Kindern zum Malen der eigens und aufwändig kreierten Kulissen getroffen hatte.

Und tatsächlich ist daraus ein kleines Kunstwerk entstanden, das einen unweigerlich in eine antike Zeit zurück zu versetzen vermochte. Mitten nach Bethlehem.

Er sei schon nervös, erklärte der kleine Ausrufer und führte an, was er für seinen Auftrag alles habe lernen müssen: Die Aufgabe, einen kaiserlichen Befehl auszurufen. Unterschiedlichste Reaktionen der Bevölkerung auf dessen von Trompetenschall begleiteten Befehl liessen die Identifikation mit den betroffenen Menschen entstehen: Mit den Wirten, die sich über die herannahende wirtschaftliche Blüte freuten. Oder mit dem kleinen Kind, das sich um das zurückzulassende Kätzchen Sorgen machte. Dem Gespräch auf dem zentralen Dorfturm, wo sich währenddessen der kleine Ausrufer und sein erfahrener Kollege auf Beobachtungsposten befanden, war zu entnehmen, dass sich der kleine Ausrufer der Konsequenzen seines Befehls nicht bewusst gewesen war.

Als schliesslich Maria und Josef müde in Bethlehem eintrafen und sich um eine Unterkunft zu sorgen hatten, berührten die ablehnenden Gesten der Wirten.  Aufrüttelnd sangen Maria und Josef „Alles was mir bruuched isch es Dach über em Chopf“. Als sich schliesslich endlich ein Wirt erbarmte, empfand man die Erleichterung des Paares richtiggehend mit.

Unter schönstem Sternenhimmel und umhüllt von Zikadengesang beklagten Viehhirten zeitgleich ihr randständiges Dasein. Mit dem Lied „Friede uf Ärde“ wurde mitten in ihr Gespräch die grosse Freude über den gerade geborenen Heiland mitgeteilt. Einige Entschlossene folgten der himmlischen Einladung und suchten nach dem Neugeborenen. Der kleine Ausrufer vernahm auf seinem Posten die Gespräche der eingetroffenen Hirten in der Stadt. Er verliess seinen skeptischen und spottenden Kollegen, um sich selber ein Bild zu machen. Zurück kehrte ein begeisterter kleiner Ausrufer, der in Zukunft seinen kaiserlichen Dienstposten gegen einen neuen tauschen wollte: Die wunderbare Nachricht auszurufen, dass der Heiland tatsächlich in die Welt gekommen ist. Nichts in der Welt könnte ihn mehr von seiner Überzeugung abbringen.

Der grosse Applaus zum Schluss des berührenden Stücks belohnte die Leistung der Darsteller und deren unermüdlichen Leitern. Erfrischend natürlich spielten die Kinder ihre Rollen in den passenden Kostümen. Die vielen Lieder und Solis erklangen hell und klar, unterstützt am Piano und begleitet mit ihren eigenen Instrumenten. Die Zugabe „Friede uf Ärde söll’s jetze wärde und alli Mänsche sölled glücklich si“ erinnerte die Besucher zum Schluss daran, was Weihnachten eigentlich ausmacht. Ein Apéro lud nach der Aufführung zum Verweilen und Plaudern ein, was auch rege genutzt wurde.

 

Kommentare sind geschlossen.