Irisches Grün im Chärnehus

Die drei starken Stimmen: Nigel, Albert und Kevin (v.l.n.r.)

Das Konzert hätte noch lange in die Nacht andauern können, hätte der Schluss-Applaus das letzte Wort behalten. Doch nach einem vollen. Abend und mehrfachen Zugaben hatten sich die fünf irischen Musiker der Gruppe «Slemish» aus Belfast die Erholung bei einem gemütlichen Drink mehr als verdient. In persönlicher und gutgelaunter Manier klang der irisch-grüne Samstagabend im voll besetzten Chärnehus aus.

Ohne Andy und Ivan kein Licht und kein Sound. Die ruhigen Seelen im Hintergrund sorgten für ungetrübten Hörgenuss.

sar. Zum dritten Mal nach 2015 und 2017 bot die irische Folk-Gruppe am vergangenen Samstag einen schillernden Bogen an Stilen und Folk-Klängen. Durch die veränderte Besetzung der Band lag der Schwerpunkt dieses Jahr auf perkussiven Rhythmen und einer grossen Vielfalt an Whistle-Klängen. Sicher gehalten im Takt von Trommeln, Bass, Tasten und Rhythmusgitarre vollführten die Solisten mit Mandoline, melancholischen Low- und tanzenden Tinwhistles wahre Tonakrobatiken. Von atmosphärisch bis übersprudelnd-heiter versetzten die einprägsamen Melodien von der grün beleuchteten Bühne den Chärnehus-Saal ins Schwingen. Wie in Irland Tradition, war die Distanz zwischen Musikern und Besuchern schnell nebensächlich. In guter Stimmung wurde mitgeklatscht und mitgesungen wo immer es ging.

Konzert mit persönlichen Geschichten und tollen Songs

E-Bass oder Piano? Die Multi-Instrumentalisten geben jedem Stück eine ganz eigene Note.

Dass «Slemish» nicht nur für mitreissende Musik, sondern auch für persönliche Geschichten zwischendurch sorgt, wusste man bereits aufgrund der vergangenen Konzerte. Für sie ist es nur natürlich, mit der Musik auch Erlebnisse und ihren Glauben an Jesus Christus zu verknüpfen. Mit trockenem Humor begann Nigel Cameron, stimmgewaltiger Perkussionist der Gruppe, seine besondere Geschichte. Eine gescheiterte Beziehung, keinen Kontakt mehr zur gerade geborenen Tochter, eine Trennung ohne mildernde Umstände. Diese Zeit sei für seinen Glauben eine Nagelprobe gewesen.

Hoffnung, dass Gottes Kraft Situationen zum Guten verändern kann.

Gott habe ihn aber gerade dort nicht allein gelassen. Die ehrliche Erzählung und die ansteckende Hoffnung, dass Gottes Kraft Situationen zum Guten verändern kann, wurde vom Publikum mit spürbarer Aufmerksamkeit aufgenommen. Und mündete in einen der besonders mitreissenden Songs des Abends «My Lighthouse».

Leuchtturm-Gedanken zum Mitsingen in der Gospel-Night

Ein ziemlich voller Chärnehus-Saal – auf allen Stockwerken.

Mit der Gospel-Night fand das St.Patricks-Wochenende, das eigentlicher Anlass zur kleinen Schweizer Tournee von Slemish gewesen war, am Sonntagabend seinen gelungen Abschluss. Aus praktischen Gründen liess die FEG Einsiedeln, die das Konzertwochenende veranstaltet hatte, ihren Sonntagmorgengottesdienst ausfallen und lud zu einem Mitsing-Gottesdienst ein. Die Brücke zum Vorabend bildete ein stimmiger Gastauftritt der zur Einsiedler Chilbi 2018 gegründeten Einsiedler Irish-Formation «Ceoltoír», die mit der Hymne «In Christ Alone» eine Steilvorlage in den musikalischen Gottesdienst bot. Die folgende dreiviertel Stunde war gefüllt mit kurzen Gedankenanstössen, einer Live-Kinderzeichnung und einem Strauss an Liedern über Gott, der wie ein Leuchtturm Licht und Rettung gibt. Obwohl stilistisch nur ein Teil der Lieder waschechte Gospels waren, erreichte die Gospel-Night im ursprünglichen Wortsinn durchaus ihr Ziel: gute Nachricht in musikalischem Gewand.

Ausblick: der nächste Doppelpunkt-Anlass ist bereits in Planung. Schau bei Gelegenheit wieder auf unserer Webseite vorbei.

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