Toby Meyer bringt Songs zum Schweben

sar. Letzten Freitag, 19.30 Uhr. Der Feierabend ist gefühlt erst ein paar Minuten jung. Vor dem Chärnehus strahlt in Kino-Manier ein grossformatiges Banner und weist zum Eingang. In ein paar Minuten beginnt das Konzert, das die Freie Evangelische Gemeinde (FEG) im Rahmen ihrer Doppel:punkt-Anlässe veranstaltet. Ein erwartungsfrohes Publikum erscheint nach und nach aus dem Dunkel der Kornhausstrasse. Café und Saal sind gut gefüllt. Nur – wer ist Toby Meyer?

Durch Lieder in Einsiedeln bekannt

Michael Schweyer, Präsident der FEG Einsiedeln, lüftet die Frage mit einem kurzen Videoclip der grossen Engelweihe 2014. Dort wurde Meyer bekanntester Song „Immer und überall“ gesungen. Der Aargauer Musiker, Komponist und Produzent ist seit 20 Jahren aktiv im Musikgenre „Worship“. Ein moderner Kirchenmusiker.

Mini Gschicht mit Gott

Kinoatmosphäre auch im Chärnehus-Saal. Zwei Spots beleuchten die Bühne, die eigentlich gar keine ist. Toby Meyer ist gern auf einer Ebene mit den Zuhörern. Lilafarbenes Licht lenkt den Blick nach oben. Ein fliegender Adler schwebt auf einem Hintergrundbanner. Leichtfüssig und mit sicherer Hand nimmt der Musiker, der sich gleich nach der Lehre als Werkzeugbauer der Musik verschrieben hat, den roten Faden auf. Mit Keyboard, Gitarre und eingespielten Klangflächen malt er Szenen aus dem Leben. Songs, die Sehnsucht und Enge, aber auch Erlösung und Freiheit thematisieren.

„Läb dini Träum!“

Als ungeplanter und medizinisch kritischer Nachzügler erlebt er seine Kindheit mit dem Grundgefühl, sich für seine Anwesenheit entschuldigen zu müssen. Im Glauben an Gott findet er schliesslich den Mut, aus diesem beengenden Denken auszubrechen. „Ich jage mis Glück“ erzählt, wie Meyer vieles für den musikalischen Durchbruch opfert – und schliesslich in einem Burnout landet. Dass Freiheit nicht gleichbedeutend mit Erfolg ist, sondern in der Annahme durch Gottes Liebe ankert, ist sein Schlüsselerlebnis. „Ich flüge frei“ – wie ein Planet, der für seine Flugbahn den Schwerpunkt einer Sonne braucht. Toby Meyers Botschaft ist unaufdringlich und authentisch: In der Liebe, die Jesus gelebt und gezeigt hat, hat er diese Mitte gefunden.

Mit den Beinen am Boden bleiben

Trotz all der Bilder vom Fliegen, schwebenden Klängen und erhebenden Melodien wirkt das Konzert nicht abgehoben. Der Werbespot für Patenschaften gegen Armut (Compassion Schweiz), denen der Überschuss der Kollekte zu Gute kommt, fügt sich nahtlos ins Programm. Mit zwei modernen Hymnen und dem sanften Leuchten von Knicklichtern klingt das Konzert auf hohem Niveau aus. Licht an. Danach warten persönliche Begegnungen mit dem Künstler am CD-Tisch. Das Heimgleiten kann beginnen. Die Zwischenstation „Café“ wird aber noch rege genutzt und manches positive Echo ist dort zu hören.

Nochmal reinschauen ins Konzertmagazin

 

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