Ein Wort zum Sonntag
Christen folgen Jesus nach. Wenn wir schon staatlichen Anweisungen zustimmen und mit Bedacht folgen, wie viel mehr wird ein Jesus-Nachfolger gerade auch in solchen Zeiten hören wollen, was Jesus tun würde und ihm nachfolgen. Die Auswirkungen der Epidemie werden überall spürbar. Jede Familie mit schulpflichtigen Kindern erlebt diese Woche riesige Veränderungen im Alltag. Der Arbeitsweg ist mehr und mehr von Vorsicht und Einschränkungen geprägt. An der Arbeitsstelle, beim Einkauf und im Kontakt mit anderen Menschen prägt das Thema „Virus“ eine Menge an Alltag.
„Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2Tim 1,7).
Paulus hat Timotheus an die Gabe Gottes erinnert, damit er sie neu „belebt“. Und fährt fort: „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2Tim 1,7). Die Gabe, die Jesus seinen Nachfolgern geschenkt hat, und die in uns leben soll, ist der Heilige Geist. Er bewirkt tiefgreifende Veränderung. Befreit uns von Furcht. Beschenkt uns mit Kraft und echter Liebe. Und lässt eine tiefe Ruhe, Nüchternheit und Frieden im Herzen herrschen.
Das möchte ich auch uns in Erinnerung bringen und weiss, dass nicht wenige das schon mit Überzeugung leben. Zuviel Ermutigung und Erinnerung schadet aber sicher nicht…
Ein paar Anregungen, wie wir die nächsten Wochen bewusst Jesus-Nachfolger sein und aus der Kraft des Geistes leben können:
– Beten wir? Bewusst für den aktuellen Tag. Für die Menschen, die uns begegnen. Um offene Augen, damit wir wie Jesus sehen, wo Gott etwas durch uns tun will. Eine ältere Person anrufen, die keine Besuche mehr erhalten kann? Einem Nachbarn den Einkauf abnehmen, der sich nicht mehr in einen Laden traut. Sich vielleicht bewusst zur Hilfe anbieten? Gebet ist Kommunikation mit dem Himmel. Gott wird darin auch zu uns reden.
– Was reden wir? Sind unsere Worte geprägt von der Hoffnung, dass Jesus über allem steht? Gerade wenn Menschen ihre Sorgen und Ängste ausdrücken, braucht es Menschen, die unerschütterlich sind. Nicht weil sie die Gefahren ignorieren, sondern weil sie beten und vertrauen können.
– Was fühlen wir? Ärgern wir uns über andere, die zu ängstlich oder zu locker mit der Corona-Gefahr umgehen? Macht die Situation auch uns Angst und löst Sorgen aus? Lass dich dich nicht von den Gefühlen steuern, sie sind nur Anzeiger für deine Reaktion. Gib dem Geist Gottes Raum und lade ihn ein, deinen Ärger, der Angst, den Sorgen mit seiner Kraft und Hoffnung zu begegnen. Sing ein ermutigendes, geistliches Lied – oder wenn du das allein nicht so gut kannst, dann lege eine CD ein und sing mit. Auch Spotify geht. Und wenn du gar nichts mit Musik am Hut hast, lies einenPsalm. Am besten laut.
– Was tun wir? Wir haben als Gemeindeleitung bereits Anregung zu Aktionen zum Dienst an unseren Mitmenschen erhalten. Wir werden sehen und beraten, was angesichts der vorrangingen Aufgaben aus dem Gemeindeforum am Freitag umsetzbar ist. Aber warum auf ein grosses Projekt warten, wenn unsere Nächsten uns schon heute Nachmittag wieder begegnen? Jesus sieht den Startpunkt fürs Handeln beim Nächsten: „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen… und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Lass dich von der grössten Kraft auf dieser Welt bewegen und frage dich: Wo braucht mein Nächster, der gerade vor mir steht oder neben mir wohnt, Liebe? Dann tu etwas aus Liebe.
Und nicht vergessen: Gottes Geist versorgt immer neu mit Liebe und Kraft und Besonnenheit. Ich wünsche euch hoffnungsvolle Begegnungen, Worte, Taten und Gefühle. Einen guten Sonntag!
Samuel Rath